Nachrichten im Social Web: Erst denken!

In den Köpfen Einiger werden Soziale Netzwerke anders wahrgenommen, als das klassische Web mit seiner Kommunikation per E-Mail. Denn gerade das persönliche und direkte im Social Media verleitet oft zu Nachlässigkeiten, die dann zu rechtlichen Auseinandersetzungen führen.

 

So kann bereits eine vermeintlich belanglose XING-Nachricht rechtliche Folgen haben, wie „Legal Tribune ONLINE“ berichtet hat: Die Nachricht an einen Mitarbeiter eines Konkurenzunternehmens wurde als rechtswidriger Abwerbeversuch gewertet.

 

Abwerbeversuch in XING als unzulässige geschäftliche Handlung

 

Das Landgericht Heidelberg (Az. 1 S 58/11) hat in der folgenden Nachricht an einen Konkurrenten einen Abwerbeversuch gesehen:

 

„Sie wissen ja hoffentlich, in was für einem Unternehmen Sie gelandet sind. Ich wünsche Ihnen einfach mal viel Glück. Bei Fragen gebe ich gerne Auskunft.“

 

Das Unternehmen des angeschriebenen Mitarbeiters ließ die Sache gerichtlich klären und bekam Recht:

  • Nicht nur liege in der Nachricht liegt eine wettbewerbswidrige Herabsetzung des Unternehmens des angeschriebenen Mitarbeiters nach § 4 Nr. 7 UWG.
  • Mit der versuchten Abwerbung handelt es sich zusätzlich um eine gezielte Behinderung nach § 4 Nr. 10 UWG.

Als Folge davon bejahte das Gericht einen Unterlassungsanspruch des Unternehmens, welches die XING-Nachricht erhalten hat.

 

Auch Spam ist häufiger Rechtsverstoß

 

Bereits vor einiger Zeit hatten wir auf Gründerszene über die Abmahngefahr von Spam bei Xing & Co. geschrieben. Das Thema ist weiterhin relevant, denn immer noch drängen weitere Unternehmen in soziale Netzwerke und unterschätzen die Risiken.

 

Es sollte also stets überlegt werden, ob man die gleiche Nachricht auch per E-Mail oder Telefon übermitteln würde, denn rechtlich gesehen bestehen die selben Vorgaben.

 

6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Der letzte Satz sagt es eigentlich deutlich: Man sollte – gerade bei der Konversation im Netz – immer auch überlegen, wie man derartige Informationen/Nachrichten/Botschaften im realen Leben an die entsprechenden Personen herantragen würde. Leider bietet das Internet immernoch zu sehr das Gefühl der Distanz und Anonymität, sodass sich hier eher ein paar Unzumutbarkeiten geleistet werden. Ähnliche Abwerbversuche bei Xing hatte ich auch. Nachrichten mit den gleichen Duktus sind jedoch gar bei den reinen sozialen Netzwerken wie Facebook/VZNetzwerken noch sclimmer.

    Gruss, Chris

  2. Hallo, interessanter Beitrag. Ich vermute in sozialen Netzwerken kommen mehrere Faktoren zusammen, die Personen zu so unüberlegten Handlungen verleiten. Die Kommunikation über solche Plattformen wird anders wahrgenommen als der übliche Schriftwechsel, eher wie ein Plausch. Es handelt sich allerdings um einen schriftlichen „Plausch“ – logischerweise mit „Klarnamen“ und in manchen Fällen mit entsprechenden Konsequenzen.

  3. Da gibts so einige Fallen in die man in den socialen Netzwerken treten kann. Ich les da gerade ein Buch, in dem das ein oder andere erklärt wird, an das ich nie gedacht hätte.

  4. Pingback: Blogs aus Berlin bei ebuzzing.de – Ranking für Juni 2012 | world wide Brandenburg

  5. Gerade soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter & Co. sind da ja ein massives Problem, viele der jungen Leute heutzutage denken überhaupt nicht mehr darüber nach wem sie teilweise sehr private Daten weitergeben. Fragt man beispielsweise in Facebook einen „Freund“ den man nicht weiter kennt, nur einmal gesehen hat oder der einen urplötzlich ohne jeden Grund geaddet hat, nach seiner Wohnadresse oder seiner Arbeitstelle kommt es selten vor das man abgewiesen wird. Meistens erzählen die angesprochenen sogar begeistert und interessiert von ihrem Leben und bemerken dabei gar nicht, dass sie sich dadurch sogar in Gefahr begeben können. (Egal ob stalkermäßig oder finanziell!) Fakt ist das man genau wissen sollte was man wem schreibt, und warum.

    Liebste Grüße, Sylvia

  6. Ich bin ehr zufällig auf diesen Blog gestoßen und habe die Artikel mit Interesse gelesen. Wenn man sich das jedoch mal alles vor Augen hält, bekommt man Angst überhaupt noch irgendwas im Internet zu schreiben oder zu veröffentlichen.

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